Google und ich

Donnerstag,
12.Mai
2023

Etappe Etampes nach Toury, 37 km, reine Gehzeit 7, 3/4 Stunden, überwiegend heiter, zunehmende Bewölkung, ein Regenschauer 11 bis 16 Grad

Orte auf dem Weg: Etampes, Monnerville, Angerville, Ouedtreville, Rouvray-Staint-Denis, Armoville-Sablon, Dimancheville und Toury

Für 37 km war ich mit unter 8 Stunden gut unterwegs. Ich wäre noch früher, da gewesen, wenn die letzten beiden Kilometer nicht so grässlich gewesen wären. Aber manchmal ist man vor Fehlentscheidungen nicht gefeit.

Heute morgen bin ich um halb sieben aufgestanden und habe gefrühstückt und Alexandra hat es sich nehmen lassen, mich persönlich zu verabschieden. Ein feiner Zug . Diesmal ging es vor 8.00 Uhr schon los. Der Weg sollte entlang der Eisenbahn gehen. Das ist zwar eintönig, aber führt aber direkt auf einen erträglichen Weg zum Ziel.

Diesmal hat aber mich Google Maps gefoppt, es sollte nicht das letzte Mal an diesem Tag sein. Ich landete direkt am Anfang vor einem verschlossenem Tor. Die französische Eisenbahn hat es vorgezogen Ihr Streckengelände einzuzäunen. Ich plante um und nahm auf der anderen Streckenseite eine Straße und in Folge 20 km einsame Feldwege. 

Die waren meistens trocken, aber es reichen schon ein paar Meter und die Karre sieht aus wie ein Schlammlaster. Also heißt es aufpassen. Feldwege sind immer anstrengend, aber ich kam gut voran und gönnte mir nach einem Einkauf bei Lidl in Angerville eine Pause. Dort kündigte ich großartig an, nach 12 Kilometer am Ziel zu sein. 

Warum weichen, aber meine gegangenen Kilometer so oft von den Vorankündigungen ab ? Die Vorankündigung ist meistens die kürzeste Route. Es stellt sich aber immer erst Vorort heraus, ob sie gangbar ist oder nicht. Manchmal ist der längere Weg der leichtere und schnellste. Hier wollte mich Google 12 km auf die Landstraße schicken. Die da beginnen sollte, wo die Autobahn endet. 

Da sich Autos nicht einfach in Luft auflösen, kam das für mich nicht in Frage. Ich entschied über die Dörfer zu gehen. Das waren gleich 5 km mehr. Da rollt sich der Pilgerwagen besser, als auf Feldwegen. 

Da Regen angekündigt war, legte ich mich ins Zeug und war drauf und dran meinem persönlichen Rekord aufzustellen. Dann bin ich leicht von der Route abgewichen(verlaufen) und meinte unbedingt wieder auf die Strecke zurück zu müssten. Hätte ich mal besser bleiben lassen, ich wäre auf direkten Weg ohne Komplikationen nach Toury gekommen. Vielleicht einen Kilometer mehr gebraucht, aber das wäre es gewesen. 

Denn kaum war ich auf dem ursprünglichen Weg, setzte der Regen ein  und etwa 1 km schlechter Feldweg stand mir bevor. Kam für mich nicht in Frage, also auf zur besagter Landstraße. Angekommen hätte ich auch vor der chinesischen Mauer stehen könne. Nur 2 Kilometer trennten mich vom Ziel. 

Auch wenn ich nicht mehr ganz frisch war, eine Lauchnummer. Aber es war kein Seitenstreifen zu sehen und ein LKW nach dem Anderen donnerte auf dieser Rennstrecke entlang. Andeutungsweise gab es etwas wie einen Weg neben der Straße, aber wirklich nur Andeutungsweise. Der Wagen schluckt ja einiges an Unebenheiten weg, aber für sehr hohes Gras ist er nicht gemacht. Die Häuser sollten und wollten nicht näher kommen. Meine Geduld und Kräfte waren am Ende. Meine Frustration wuchs.

Dann sollte ich die Straßenseite wechseln und Richtung Bahnstrecke gehen. Ein Abendteuer für sich. An der Bahnstrecke angekommen. Na geht doch Google! Im Ort sollte ich den Weg Verlassen. Nein!!!

Wieder ein Tor, nur ich diesmal innen. Ich sah mich schon wieder zurückgehen und durch das Gras stampfen. Da konnte ich mein Glück nicht fassen, der Zaun am Tor war schon Mal beschädigt worden und nur mit einem dicken Kabelbinder befästigt, ich zögerte nicht eine Sekunde lang und nahm mein Messer zur Hand und schnitt ihn durch. Ich wäre sonst keine Meter mehr weitergegangen. 

Ich zog den Zaun natürlich zurück. Es war nicht mehr weit bis zum Haus. Es machte keinen einladenden Eindruck. Innen drin war es aber bis auf, sagen wir mal ein paar Kleinigkeiten, alles in Ordnung. 

Aber erst einmal weiter Frust schieben. Jetzt war ich bereits um 17.00 Uhr da und ich kam nicht rein. Der Schüsselcode hatte mich irgendwie nicht erreicht, wenn er denn abgeschickt worden ist. Ich musste eine halbe Stunde auf eine Benachrichtigung warten, das verbesserte meine Laune nicht. Einmal drinnen konnte ich mich ausbreiten. Das Haus war Recht groß und hatte sechs Schlafzimmer für Gäste und eine entsprechende Einrichtung. Leider blieb das Wasser für die Dusche kalt und ich verständigte mich mit der Gastgeberin es in Gang zu bekommen. Leider klappte es nicht. Dafür gab es warmes Essen, wieder Ravioli. Ich machte mir das im Bett gemütlich und Schaute Netflix. Morgen am Samstag werde ich schon in Orleans sein und ESC schauen.

Eurovision Song Contest ich komme!!!!!!!!

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