Ich glaube man wird sich Wiedersehen, haben wir doch Beide die selbe französische Lieblingsstadt. Im Gegensatz zu Cécile konnte ich nicht am nächsten Tag ausschlafen und ging zurück in meine Herberge.
Orte: Burgos, Tardajos, Rabe de las Calzadas, Hornillos del Camino, Arroyo de San Bol, Hontanas und Castrojeriz.
Für einen 40 Kilometer Trip bin ich spät los, erst um 7:30 Uhr. War aber ausgeruht, voller Energie und die Wege wahren Anfangs vom Feinsten. Wie durch eine Parklandschaft. Fragt mich nicht wie ich es geschafft habe, aber nach 3 1/2 Stunden war ich in Hornillos, eine 20 km Strecke. Für die Meisten ist hier Endstation.. Aber eins nach dem anderen.
Etappe Burgos nach Castrojeriz, 40 km, 7 1/2 Stunden
Wetter: 14 bis 24 Grad. Anfangs leicht bewölkt, würde es später sonnig. Die Luft blieb aber frisch
In Hornillos machte ich eine Pause von 1 1/1 Stunden. Das war dem geschuldet, das in der Bar, die Küche erst um 12.00 Uhr aufmachte. Dann nahm ich das übliche Essen zu mir. Primera, Secundo und Postar. In diesem Fall Spagetti Bolognese, gebratene Aubergine und Eis.
Nach 6 km im nächsten Ort, in Tardajos, wie üblich ein kleines Frühstück. Lange habe ich mich nicht dort aufgehalten. Wenn man hinter Burgos die Eisenbahnlinie unterquert, ändert sich die Landschaft merklich, zwar befindet man sich mehr noch in der Provinz Burgos, aber die Landschaft wird deutlich karger.
Sie ist dünn besiedelt. Man soll sich von der Zahl der Orte nicht täuschen lassen. Das sind Orte von wenigen 100 Einwohnern oder noch weniger und das auf dutzende Kilometern. Ich fand sie aber nicht so abweisend. Aber was ist in diesem Sommer normal.
Es gibt auch hier Felder, aber die Hügel sind spärlich bewachsen. Wir sind jetzt in der Meseta, das heißt Hochebene. Die erstreckt sich aber über ganz Zentralspanien, in einer Höhe von 900 Metern. Daher genauer, Meseta Iberico del Norte. Die Meseta wird von einem Gebirge in eine Süd und Nordhälfte unterteilt. Mir ist sie immer als trocken und abweisend beschrieben worden. Ich bin sehr froh, das es weder allzu heiß, noch allzu trocken ist. Das würde mich dann doch etwas runterziehen.
Frisch gestärkt ging es weiter. Ich sagte ja schon die Meisten gehen nur bis Hornillos, deshalb war ich jetzt allein unterwegs. Ich machte Spotify an und hörte laut Musik. Exe of the Tiger und ähnliche Powermusic. Später Carmina Burana von Karl Oef und Musik von Wagner. Ich bin den Camino entlang getobt. Ich höre jetzt schon die Stimmen die Sagen, aber man soll doch zu sich selber finden. Für mich ist das kein Widerspruch.
Nach einigen leichten Etappen, mal ein ordentliches Workout zu machen, ist sehr befreiend. Das ist wie der Endorphine Ausstoß bei einem 10 Kilometer Rennen. Ich weiß wo von ich Rede.
Später bremste mich der Weg etwas aus, aber ich kam gut voran. Das Wetter war dafür bestens geeignet. Kurz vor Castrojeriz machte ich noch mal eine Pause in einer Kloster-Ruine
Die Herberge in Castrojeriz forderte noch mal meine Geduld, weil der Ort erstaunlich lang ist. Wie könnte es anders sein, die Herberge war nur über Treppen zu erreichen. Na super. Ich mach es kurz. Ich meldete mich an, samt der gesamten Routine.
Wie es sich so fand, waren wir am Ende 12 Pilger, unteranderem der US-Inder namens Radsch.
Eine Besonderheit gab es doch noch, ich traf Celeste wieder, die ich auf dem Camino Aragones kennen gelernt habe. Ich hatte ja bereits eine warme Mahlzeit zu mir genommen, eigentlich wäre Kochen angesagt, aber es galt Cécile und Maxime zu verabschieden, die sich am nächsten Tag nach Paris aufmachen würden.
Der Abend ging zu schnell zu Ende. Ich unterhielt mich noch lange mit Cécile, aber bei allen Gemeinsamkeiten, wurden die deutsch französischen Unterschiede sehr deutlich. Alles andere wäre langweilig.